Rangliste der schönsten Hotpots in Island

Ich habe eine Weile überlegt, ob es für diesen Artikel eventuell noch zu frühist. Schließlich haben wir einige Regionen Islands noch gar nicht gesehen. Demzufolge kennen wir auch längst nicht alle Hotpots. Die wirklich geheimen heißen Quellen bekommt der gemeine Tourist eh nicht zu sehen, da die Einheimischen nicht verraten, wo genau sich diese befinden. Eine ganze Reihe Hotpots haben wir jedoch schon besucht und in den meisten davon auch gebadet. Die folgende Rangliste gibt natürlich nur unsere subjektiven Eindrücke wieder. Auch soll diese nicht endgültig sein, sondern nach möglichen zukünftigen Reisen noch wachsen.

Platz 9: Grjótagjá

Die Grjótagjá ist eine Höhle mit einem kleinen See im Norden von Island. Sie besticht in erster Linie durch das tiefe Blau des Wassers, das den Besucher sofort zum Baden einlädt. Die Höhle befindet sich allerdings auf privatem Gelände und das Baden darin ist verboten. Außerdem kann das Wasser zeitweise so heiß sein, dass man sich Verbrühungen zuziehen würde.

Fans der Fernsehserie “Game of Thrones” würden die Grjótagjá wahrscheinlich viel höher ranken, denn die Location war einer der Drehorte der 3. Staffel.

 

Platz 8: Stóragja

Wie die Grjótagjá findet man die Stóragja in der Myvatn-Region in Nordisland. Auch die Stóragjá ist eine mit Wasser gefüllte Höhle und in ihr kann und darf man baden. Die Wassertemperatur ist allerdings nicht ganz Hotpot-typisch, sondern mit knapp unter 30°C relativ kühl. Doch zumindest im Sommer stellt das kein Hindernis dar, und ein Bad lohnt sich. Ins Innere der Höhle gelangt man mit Hilfe eines Seils, das am schmalen und recht steilen Einstieg angebracht ist. Im Wasser kommt hier durchaus ein abenteuerliches Gefühl auf, jedoch muss auch ein großer Minuspunkt erwähnt werden. Da die Stóragja etwas verborgen liegt, wird die felsige Umgebung oft als WC-Ersatz missbraucht. Vor Ort ist das leider deutlich zu riechen.

 

Platz 7: Das schnelle Fußbad

Wahrscheinlich ist es Islands kleinster Hotpot, doch dieses schnelle Fußbad ist wirklich eine coole Sache. Das kleine Becken liegt im Stadtgebiet von Reykjavik und unmittelbar am Meer. Es ist tatsächlich gerade groß genug, um sich die Füße aufzuwärmen. Hineinlegen kann man sich dort nicht.

Wenn man dort am Beckenrand sitzt, die Füße im warmen Wasser, den Blicks auf den Atlantik und die Berge der Halbinsel Snæfellsnes im Hintergrund, ist das Wetter fast egal. Fast egal heißt, es sollte zumindest trocken sein. Mit nassem Hosenboden wird es sonst trotz warmer Füße unangenehm.

 

Platz 6: Seljavallalaug

Einen Besuch beim ältesten Außenpool des Landes kann man strategisch sehr gut in einen Road Trip entlang der Südküste einplanen. Der Seljavallalaug wurde bereits im Jahr 1923 errichtet, und er liegt zwischen den bekannten und äußerst schön anzusehenden Wasserfällen Skogafoss und Seljalandsfoss. Ein Geheimtipp ist der Seljavallalaug mittlerweile nicht mehr, obwohl er etwas abseits der Ringstraße in einem Tal am Fuße des Eyjafjallajökull liegt und nicht direkt mit dem Auto angefahren werden kann. Ein Geocache (ein Virtual), der dort veröffentlicht wurde, lockt zudem seit 2018 noch weitere Besucher an.

Der Begriff Hotpot passt allerdings nicht so ganz auf diesem Pool. Die Wassertemperatur betrug Anfang Januar nur 20-22 °C, also alles andere als hot. Das Baden wird damit eher zur Challenge als zum Genuss. Die Lage in der Berglandschaft und dem kleinen rauschenden Flüsschen neben dem Seljavallalaug ist allerdings genial und auf jeden Fall einen Besuch wert.

 

Platz 5: Hrunalaug

Der Hrunalaug befindet sich ganz in der Nähe der Ortschaft Flúðir. Wir hatten gehofft, dass diese heiße Quelle nicht so bekannt ist und daher weniger besucht wird als die benachbarte kommerzielle Secret Lagoon. Dem war leider nicht so. Wir waren zweimal dort und jedes Mal war der kleine Parkplatz gut besucht.

Schön ist dieser Hrunalaug allemal. Gelegen in einer hügeligen Berglandschaft, bietet er seinen Besuchern in drei kleinen Becken ein wohliges Badevergnügen mit Blick in die tolle Umgebung. Ergänzt wird der Badebereich um eine kleine hölzerne Nurdachhütte, in der man sich umziehen oder die Kleidung trocken deponieren kann. 

 

Platz 4: Reykjadalur

In dem Tal Reykjadalur (“rauchendes Tal”) badet man nicht in einem klassischen Hotpot, sondern in einem kleinen Fluss, und das macht das Erlebnis dort zu einem ganz besonderen. Das Tal bzw. die Badestelle befindet sich im Süden Islands bei der Ortschaft Hveragerði. Nicht nur das Baden in dem warmen Fluss ist spektakulär, sondern auch die knapp vier Kilometer lange Wanderung dorthin. Der Weg führt an blubbernden Schlammtöpfen, kleineren heißen Quellen und Fumarolen vorbei. Es riecht überall intensiv nach faulen Eiern. Man wird permanent daran erinnert, welch gewaltige Energie hier unter der Erde schlummert.

Das Reykjadalur ist sehr bekannt und nur etwa 40 Autominuten von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Die Wanderung zur Badestelle findet man in jeder gängigen Outdoorplattform mit Downloadmöglichkeit des gpx-Tracks, Angabe des Parkplatzes usw. Daher ist das Tal leider oft ziemlich überlaufen.

 

Platz 3: Landmannalauga

Der vielleicht bekannteste Hotpot im isländischen Hochland befindet sich am Rande des Gebiets Landmannalauga. Der Anblick der Landschaft lässt dem Betrachter hier den Mund offen stehen. Die umliegende Berglandschaft bietet dem Betrachter ein Farbenspiel, das fast nicht real erscheint. Man fühlt sich, als stünde man in Mitten eines Aquarells.

Das Baden im Hotpot ist nach einer Wanderung in Landmannalauga quasi der krönende Abschluss. Auf einem großzügig angelegten Steg kann man sich umziehen und die Sachen deponieren. Am Einstieg erinnert die Wassertemperatur allerdings eher an die Nordsee im Frühsommer. Nach 10-15 Metern erreicht man Mittelmeertemperatur, bevor man sich in den Bereichen wo die heißen Quellen zufließen endlich bei 35°C entspannen kann.

 

Platz 2: Hofsós Sundlaug

Auch wenn es künstlich angelegt ist, hat es das Schwimmbad in dem kleinen Dorf Hofsós auf den zweiten Platz unseres Rankings geschafft. Das Bad liegt unmittelbar am Fjord Skagafjödur. Dem Architekten ist es gelungen den Sundlaug perfekt in den Meeresarm zu integrieren. Man hat im Becken das Gefühl, als würde man direkt in dem Fjord schwimmen. 

Das Schwimmerbecken hat eine Temperatur von wohligen 28 °C. Wer es islandtypisch lieber noch wärmer mag, kann sich in den separaten Hotpot legen. Da das Dörfchen etwas abseits der gängigen Touristenpfade auf der Halbinsel Tröllaskagi liegt, ist der Hofsós Sundlaug auch noch nicht überlaufen. Es ist tatsächlich (noch) ein kleiner Geheimtipp.

 

Platz 1: Fosslaug

Nach dem bisherigen Stand ist der Fosslaug unsere eindeutige und unangefochtene Nummer 1. Den Fosslaug findet man im Norden Islands und er vereint alles was man sich von einem typisch isländischen Hotpot wünscht. Das Wasser der natürlichen heißen Quelle ist 35-38 °C warm. Beim Baden blickt man auf eine traumhaft schöne Umgebung. Der Fosslaug liegt direkt am silbrig glänzenden Fluss Svartá, der nur wenige Meter weiter den Reykjafoss speist und rauschend in die Tiefe stürzt. Eingerahmt werden die Gewässer vom satten grün der Wiesen und der moosbewachsenen Berge. Wir sind gespannt, ob wir in Zukunft noch einen Hotpot entdecken, der den Fosslaug von Platz 1 stoßen kann.

 

Was ist mit der Blauen Lagune?

Warum fehlt in dieser Rangliste die Blaue Lagune, eine der größten Touristenattraktionen des Landes? Die Antwort ist einfach. Wir waren noch nicht da. Sie ist ein Magnet für Touristen. Ruhe wird man dort kaum finden. Außerdem muss man für den Eintritt tief in die Tasche greifen. Das günstigste Paket kostet tagsüber knapp 70 Euro (pro Person!). Sehr wahrscheinlich werden wir die Blaue Lagune auch bei möglichen Folgereisen ignorieren. Uns spricht sie einfach nicht an.

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