Bornholm liegt in der Ostsee und ist die östlichste Insel Dänemarks. Mit nur 40 km Entfernung liegt Bornholm näher am schwedischen Festland als an Dänemark selbst. Es ist egal welcher Urlaubstyp man ist, der faule Strandlieger, der Aktivurlauber oder eher der kulturell Interessierte, Bornholm hat eine Menge zu bieten und ist so vielseitig, dass jeder auf seine Kosten kommt.
Wir haben im August 2015 zwei Wochen auf Bornholm verbracht und waren sehr begeistert. Angereist sind wir mit der Fähre von Sassnitz (Insel Rügen), die nach 3,5 Stunden Fahrzeit in der Inselhauptstadt Rønne anlegt. Von dort aus ist jede Ortschaft unter einer Stunde mit dem Auto erreichbar.
Der Süden / Südosten
Da das Baden nicht zu kurz kommen sollte, entschieden wir uns für ein strandnah gelegenes Ferienhaus in Balka im Südosten der Insel. Diese Gegend besticht durch weitläufige und feinsandige Strände. Am bekanntesten ist der Strandabschnitt bei Dueodde. Dort ist der Sand so fein, dass dieser sogar für Eieruhren verwendet wird. An den Sandstränden ist die Küste sehr flach, so dass man weit ins Wasser hineingehen kann. Insbesondere Kinder finden hier ein wahres Badeparadies vor. In Dueodde gibt es außerdem die gut erhaltenen Überreste zweier großer Bunker aus dem 2. Weltkrieg, die sicher nicht nur für Geocacher ein Highlight darstellen.
Zwischen dem Flugplatz im Südwesten und der Ortschaft Sømarken findet man eher steilere Küstenabschnitte, denen schmale Sand- und Kiesstrände vorgelagert sind. Diese laden nicht unbedingt zum Baden, wohl aber zum Spazierengehen und zum Steine sammeln ein. Außerdem gibt es einige interessante Earthcaches. Für uns haben wir diese eher unpopuläre Region durchaus als Geheimtipp eingeordnet.
Cacheempfehlungen: GC1H7VW, GC2MW4E, GC5Z6X9
Der Osten
Nexø ist nach der Hauptstadt Ronne die Zweitgrößte Ortschaft auf Bornholm. Der Ort selbst ist nicht besonders schön, die umliegende Landschaft aber schon. Diese haben wir u.a. auf einer ausgiebigen Mountainbike-Tour erkundet. Entlang einer attraktiven Felsküste, durch Heidelandschaft und durch Wälder erkundeten wir ein Stück des über 200 km umfassenden Bornholmer Radwegnetzes.
Die Kleinstadt Svaneke liegt ebenfalls im Osten der Insel und beherbergt neben einer bekannten Bonbonfabrik viel Kultur und Kunst. Svaneke wird nicht zu Unrecht oft als schönste Ortschaft Bornholms bezeichnet und wurde 2013 von der Vereinigung „Baukultur Dänemark“ sogar zur schönsten Kleinstadt Dänemarks gewählt. Wer Bornholm besucht hat und nicht in Svaneke war, hat definitiv etwas verpasst.
Cacheempfehlungen: GC5R72Q, GC1VXYW
Der Norden / Nordwesten
Der Küstenabschnitt von Gudhjem über den Nordwestzipfel bis hinunter zur Felsformation „Jons Kapell“ hat mir persönlich landschaftlich am besten gefallen. Die Region ist geprägt von schroffen, felsigen Steilküsten, die zum Wandern, Klettern und wegen des glasklaren Wassers an geeigneten Stellen auch zum Baden einladen. Wir haben dort einige sehr schöne Kurzwanderungen unternommen und am „Kamelfelsen“ gebadet. Die Ruine Hammershus ist die älteste Burgruine Nordeuropas. Ein Besuch ist hier unbedingt zu empfehlen.
Die felsige Küste bietet Geocachern einige Dosen, deren Erreichen freies Klettern erfordern. Das Kraxeln macht vor der malerischen Kulisse zwar viel Spaß, ist aber auch herausfordernd und recht gefährlich. Daher sollte man sich unter keinen Umständen überschätzen und im Zweifelsfall lieber nicht nach dem Cache suchen und dafür die Landschaft genießen.
Die Kleinstadt Gudhjem an der Nordküste ist für unseren Geschmack sogar noch ein klein wenig schöner als Svaneke. Wenn man aus Südöstlicher Richtung auf der erhöht liegenden Straße 157 auf Gudhjem zufährt, hat man einen wunderbaren Blick auf die roten Dächer der Stadt, die bei sonnigem Wetter einen leuchtenden Kontrast zur blauen Ostsee bieten. Es gibt gemütliche Gassen, einen kleinen Hafen und wir haben nirgendwo ein so leckeres Softeis gefunden wie in Gudhjem. Neben dem Eis ist das Gericht „Sol over Gudhjem“ eine weitere kulinarische Empfehlung. Dabei handelt es sich um einen auf dunklem Roggenbrot mit Schnittlauch, roten Zwiebeln und Radieschen angerichteten geräucherten Hering. Als Sonne kommt abschließend ein rohes Eigelb darüber – lecker!
Cacheempfehlungen: GC30BT4, GC2BTGK, GCYG3B, GC1A8F8
Der Westen
Im Westen der Insel haben wir ausschließlich die Hauptstadt Rønne besucht. In den Einkaufsstraßen der Stadt kommen die Shopping-Queens auf ihre Kosten. Dabei ist Rønne keineswegs hektisch, sondern versprüht mit seinen vielen Fachwerkbauten eher ein gemütliches fast schon verschlafenes Flair. Ein Besuch lohnt sich allemal.
Das Inselinnere
Wer die Region im Zentrum Bornholms erkundet, wird schnell feststellen, dass man sich hier nicht mehr auf einer Ostseeinsel wähnt. Eine spezielle und ganz andere Landschaft erwartet die Besucher. Im Inselinneren haben wir das 12 km lange Ekkodalen (Echotal) erwandert. Neben diesem geologisch und landschaftlich reizvollen Spalttal, ist der Besuch der kleinen Burgruinen „Lilleborg“ und „Gamleborg“ empfehlenswert.
Ein weiteres Highlight war das Durchschreiten der Schlucht des Flüsschens Kelse Å, welche die nordöstliche Fortsetzung des Ekkodalen ist. Die Schlucht ist auch an warmen Tagen schattig und frisch. Das Wandern erfordert hier festes Schuhwerk und Trittsicherheit. Das „Schluchteln“ entlang der Kelse Å kann eindeutig unter der Rubrik „Hier wäre ich ohne Geocaching nie hingekommen“ eingeordnet werden.
In Dänemark gibt es sieben Rundkirchen, davon findet man allein vier auf Bornholm. Die größte und älteste ist die Kirche von Østerlars, die etwas nördlich des Ortes liegt. Eine Besichtigung lohnt sich nicht nur für Freunde außergewöhnlicher Architektur. Wenn man auf Bornholm Urlaub macht, ist der Besuch der Rundkirchen einfach ein “Must”.
Kulinarisch absolut zu empfehlen ist ein Besuch in Fru Petersens Café in der Nähe des Dorfes Østermarie. Das dortige Kuchen- und Tortenbuffet sucht in uriger Atmosphäre seinesgleichen.
Cacheempfehlungen: GC1AH3E (für Mutige mit Blutüberschuss), GC15171, GC2T9JQ, GC12VJC
Weitere Impressionen