Keine Frage, New York ist zu jeder Zeit eine Reise wert. Wir waren über die Weihnachtsfeiertage 2024 für eine Woche dort, um den besonderen “Christmas Flair” am Big Apple einmal mitzuerleben. Abzüglich der Reisezeiten waren wir sechs volle Tage in der Stadt. Im Nachhinein betrachtet war diese Zeit für uns perfekt. Wir konnten sehr viel sehen und mussten die Tage nicht allzu strikt durchplanen.
Tag 1: Times Square, Broadway, Macy’s, Soho (North)
Gewohnt haben wir in einem Hotel in Brooklyn im Bezirk Greenwood Heights. Wir hatten dort von der Dachterrasse einen tollen Blick über Brooklyn, auf die Freiheitsstatue und bis nach Manhatten. Die nächste Metro-Station war nur 3 Fußminuten entfernt.
Womit startet man am besten in New York? Das hatten wir uns bereits im Vorfeld überlegt und uns für das lauteste, schrillste und bunteste entschieden – den Times Square. Wir nahmen also die Metro nach Midtown Manhatten und stiegen an der Haltestelle 49th Street aus. Der Times Square ist von dort aus nur drei Blocks entfernt. Hupende Taxis, Ströme von Fußgängern, überdimensionale bunt leuchtende Lichtreklame, den Times Square muss man einfach erstmal ein paar Minuten auf sich wirken lassen – beobachten und staunen.
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit den Broadway entlang zu schlendern, und diverse Geschäfte zu durchstöbern. Der Aufenthalt im Macy’s, dessen Stammhaus in New York eines der größten Warenhäuser der Welt ist, nahm allein eine Menge Zeit in Anspruch.
Wir folgten dem Broadway weiter bis in den Norden des Stadtteils Soho. Von dort aus fuhren wir zurück nach Brooklyn und aßen in einem mexikanischen Restaurant zu Abend.
Tag 2: Brooklyn Bridge, Finacial District, Staten Island Ferry, World Trade Center
Der Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein und einem makellos blauen Himmel. Demzufolge landeten Aktivitäten auf unserem Plan, für die eine gute Sicht wünschenswert sind. Nach dem Frühstück im Hotel machten wir uns bei knackig kalten -10°C auf zur Brooklyn Bridge. Der Blick auf die Brooklyn Bridge samt des südlichen Manhatten dahinter ist wohl einer der bekanntesten und eindrucksvollsten in New York City. Wir gingen durch den Stadtteil Dumbo und dann durch den Main Street Park, der zwischen der Manhatten- und der Brooklyn Bridge liegt. Die Luft war beißend vor Kälte, aber wir hatten bei strahlendem Sonnenschein und tollem Licht grandiose Blicke auf die Brücken und die Skyline.
Weiter schlendernd am Ufer des East Rivers entlang, wechselten wir die Perspektive und schauten uns noch den Brooklyn Bridge Park an. Die berühmte New Yorker Brücke lag nun zu unserer Rechten und in der Ferne konnte man die Freiheitsstatue sehen.
Gegen Mittag stiegen wir in die Metro und fuhren nach Lower Manhatten. Dort wollten wir uns den Finacial Distrikt ansehen, die Wall Street, die Bullenskulptur und durch die Häuserschluchten ziehen. Ganz im Süden von Manhatten befindet sich der Battery Park, von dem aus verschiedene Fähren und Boote ablegen. Eine Bootstour zu unternehmen war “ein Must” auf unserem Programmzettel. Doch vorher mussten wir uns erstmal bei Kaffee und heißer Schokolade aufwärmen.
Im Battery Park hat man eine große Auswahl an Bootstouren und die “Lockvögel” der einzelnen Betreiber versuchen die Touristen mehr oder weniger penetrant von ihren Anbietern zu überzeugen. Wir hatten uns allerdings schon im Vorfeld auf die Staten Island Ferry festgelegt. Diese traditionelle Fähre pendelt mehrmals täglich zwischen den New Yorker Stadtteilen Manhatten und Staten Island. Die Fähre legt zwar nicht an der Insel der Freiheitsstatue (Liberty Island) an, aber sie fährt ziemlich nah an daran vorbei. Außerdem ist die Fahrt kostenlos. Ja, auch das gibt es. In einer der teuersten Städte weltweit gibt es Unternehmungen, für die man kein Geld ausgeben muss. Die Fahrt war einfach genial. Bei bestem sonnigen Winterwetter bot sich nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Skyline und natürlich auf die Freiheitsstatue.
Kurz vor der Dämmerung besuchten wir noch das neue World Trade Center (One World Trade Center). Dort wo einst die Zwillingstürme standen befindet sich nun ein Memorial, das u.a. aus zwei Becken besteht. In den Wänden der Becken, die aus dunklem Stein bestehen, sind die Namen der 2983 Opfer des Anschlags vom 11. September eingraviert. Der ganze Komplex ist beeindruckend und bedrückend zugleich.
Zurück in Brooklyn aßen wir zu Abend, diesmal typisch amerikanisch Burger. Zum Abschluss des Tages zog es uns noch einmal zur Brooklyn Bridge. Der Blick auf die nun beleuchtete New Yorker Skyline und die Brücke ist mindestens so spektakulär wie bei Tageslicht.
Tag 3: Bryant Park, Public Library, Madison Square Garden, Hudson Yards, High Line, Chelsea Market
Am heutigen Vormittag (es war der 23. Dezember) stand erstmal das Thema Weihnachten auf dem Plan. Wir starteten den Tag mit einem Besuch im Bryant Park, in dem es zur Weihnachtszeit das Winter Village zu bewundern gibt, den wohl größten und bekanntesten Weihnachtsmarkt der Stadt New York. Besuchermagneten sind vor allem die Schlittschuhbahn und der Weihnachtsbaum.
Nicht weit entfernt vom Park befindet sich die öffentliche Bücherei, die auch zu anderen Jahreszeiten absolut sehenswert ist. Wir waren an diesem Tag in erster Linie wegen des Weihnachtsbaums in der Public Library und der war tatsächlich sehr sehenswert.
Unser nächstes Ziel waren die Wolkenkratzer im Stadtteil Hudson Yards. Auf dem Fußweg dorthin kamen wir u.a. am Madison Square Garden vorbei, den wir als Sportbegeisterte natürlich auch unbedingt einmal live gesehen haben mussten. In den Hudson Yards angekommen stach uns hoch oben gleich die relativ neue Aussichtsplattform “The Edge” ins Auge. Eine gläserne Ecke, die aus der Fassade des Wolkenkratzers herausragt und bestimmt eine geniale Aussicht bietet. Wir schauten uns vor Ort noch die Sehenswürdigkeit Vessel an, die irgendwie Kunstobjekt und Gebäude zugleich ist. Außerdem hat man von dort aus einen tollen Blick auf den Hudson River.
Auf unsere nächste Unternehmung freute ich mich schon im Vorfeld unserer Reise. Wir gingen von den Hudson Yards aus ein Stück auf der New Yorker High Line. Die High Line führt entlang einer ehemaligen Güterzugtrasse. Sie ist mittlerweile zu einer Parkanlage umgestaltet und man spaziert etwas erhöht über den Dächern der umliegenden Häuser. Der Weg ist gesäumt von Bänken und Kunstwerken und der Besucher betrachtet die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive. Ein weiterer Pluspunkt an der High Line ist, dass man sie komplett kostenlos besuchen und erleben kann. Die Medaille hat jedoch auch eine Kehrseite. Alleine ist man dort nicht, ich fühlte mich eher wie auf einer Ameisenstraße.
Zum Abschluss des Tages waren wir im Chelsea Market, einer großen Markthalle mit Spezialitäten aus aller Welt. Nach einer ausgiebigen Erkundung aßen wir in einem israelischen Imbiss zu Abend. Günstig war das Essen nicht, aber sehr lecker. Ausgeruht und gestärkt ging es wieder einmal in die Metro und zurück nach Brooklyn.
Tag 4: Shopping, Rockefeller Center
Heiligabend in New York, und beim Blick aus dem Hotelfenster stellten wir fest: es schneit! Als hätten wir es so bestellt. Für den Vormittag hatten wir nichts besonderes geplant. Wir entschlossen uns daher zu einer ungezwungenen Shoppingtour in Manhatten.
Das heutige Highlight hatten wir am späten Nachmittag geplant. Wie viele andere Touristen mussten natürlich auch wir zum berühmtesten Weihnachtsbaum der Welt, dem am Rockefeller Center. Wenn man zur Weihnachtszeit in New York City ist, muss man diesen Baum einfach besuchen.
Anschließend hatten wir Tickets für die Aussichtsplattform “Top of the Rock”. Es gibt mittlerweile neuere und modernere Aussichtsmöglichkeiten in der Stadt. Die Plattform im Rockefeller Center hat jedoch den Vorteil, dass sie nicht von Glas umgeben ist. Der Ausblick auf das südliche Manhatten und Richtung Norden auf den Central Park ist phänomenal.
Tag 5: Central Park
Am 1. Weihnachtstag brauchten wir eine Pause. Das Hotel verließen wir erst am späten Vormittag. Unsere einzige Unternehmung war ein längerer Spaziergang durch den winterlichen Central Park. Wir spazierten zunächst ziellos. Später steuerten wir die aus diversen Filmen bekannte Schlittschuhbahn Wollman Rink an. Die Kulisse der Skater im Central Park vor den Wolkenkratzern von Midtown Manhattan ist einfach genial. Zum Abschluss gingen wir noch zum Strawberry Fields, dem Memorial das zu Ehren John Lennons im Central Park errichtet wurde. Es befindet sich unweit von dem bekannten Haus “The Dakota”, in dem Lennon gewohnt hatte.
Tag 6: China Town, Little Italy, walk over Brooklyn Bridge
Für unseren letzten Tag hatten wir uns einen Streifzug durch die Stadtviertel China Town und Little Italy vorgenommen. Wir starteten an der Metro-Station Canal Street, die direkt an China Town grenzt. Das Viertel ist sehenswert und interessant. Viele Geschäfte bieten den typischen asiatisch anmutenden Kitsch und Fake-Klamotten an. Aufdringliche Straßenhändler versuchen “Rolex Uhren” für 20 Dollar an die Passanten zu verticken und haben nicht selten Erfolg damit. Kulinarisch hat man die Qual der Wahl. Unzählige Restaurants bieten fernöstliche Spezialitäten an. Wir entschieden uns für ein Lokal mit vietnamesischer Küche, das wirklich gut war.
Little Italy ist nicht so spektakulär bunt wie China Town. Das Viertel hat aber seinen eigenen, eher dezenteren Charme. Zurück nach Brooklyn gingen wir zu Fuß. Die Brooklyn Bridge hatten wir ja schon vom anderen Ufer des East Rivers erkundet. Heute wählten wir den Fußweg über die Brücke, der eine Etage über der Fahrbahn für den Straßenverkehr liegt. Man hat auf dem Weg fantastische und abwechslungsreiche Aussichten: auf das hektische von Stop and Go geprägte Treiben der Fahrzeuge, auf Brooklyn, auf die Freiheitsstatue und natürlich auf die New Yorker Skyline, die zum Greifen nah scheint.
Fazit:
Sechs Tage einzuplanen war eine gute Entscheidung. Wir haben zwar längst nicht alles geschafft, was auf unserer Liste stand, aber wir haben sehr viel gesehen und erlebt. New York City zu besuchen lohnt sich immer und ganz besonders über die Weihnachtstage.
I wanna wake up in that city, that doesn’t sleep…