Was macht einen Cache zu einem qualitativ hochwertigen Cache? Der Faktor Location spielt ohne Zweifel eine tragende Rolle und macht einen Großteil des Spiels aus. Für mich würde ich hier einen Lost Place, einen geschichtlich interessanten Ort, einen schönen Kletterbaum bzw. ein zu erkletterndes Bauwerk oder auch eine schöne Landschaft zum Wandern als Beispiele nennen. Wenn die Location klasse ist, stelle ich auch keine besonderen Ansprüche an die Dose, wobei ein größerer Behälter wie etwa eine Munitionsbox natürlich immer attraktiver ist, als ein Petling oder gar eine Filmdose.
Dosen oder Stationen, die sich durch aufwendige Bastelarbeiten auszeichnen, sind ebenfalls sehr attraktiv. Doch sollte auch bei solchen Caches eine geeignete Location gewählt werden, damit dem Werk am Ende nicht der Punkt auf dem “i” fehlt.
Um einen Cache jedoch das Prädikat “qualitativ hochwertig” zu verleihen, muss man aus meiner Sicht neben dem Outdoorerlebnis aber noch ein weiteres Kriterium ergänzen: das Listing.
Das Listing ist das Gesicht eines Geocaches. Es ist das erste was man in der Regel von einem Cache sieht, und nicht selten entscheidet bei mir der erste Eindruck darüber, ob ich die Dose suchen möchte oder nicht. Denn erfahrungsgemäß korrelieren Cache- und Listingqualität recht gut, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.
Die Kunst besteht unter anderem darin, das Listing so kurz wie möglich, aber so ausführlich wie nötig zu gestalten. Nicht jeder Cache benötigt eine Hochglanzbeschreibung, für die man ein abgeschlossenes Designstudium haben muss, aber Informationen zu historischen Hintergründen oder sonstiger wissenswerter Details zu einer Location gehören in jedem Fall ins Listing. Auch ein Bild oder ein Foto wirkt immer ansprechend. Letztendlich soll das Listing die Geocacher neugierig machen, den Ort der Dose zu besuchen.
Mir ist schon bewusst, dass viele Cacher insbesondere die Listings der Traditionellen nicht oder zumindest nicht ausführlich lesen. Das Zeitalter der Schatzsuche mit dem Smartphone trägt wahrscheinlich ihr übriges dazu bei. Es gibt jedoch durchaus (noch) Geocacher, die dankbar sind aus einem Listing mehr Informationen zum Cache zu erhalten, als nur die Koordinaten und ggf. den Hint.
Um meine Sichtweise zu verdeutlichen, möchte ich abschließend beispielhaft noch auf die folgenden Auszüge zweier Listings hinweisen. Mal ehrlich, welchen dieser Caches würdet Ihr eher suchen wollen? Listing A oder Listing B?
Stimmt. Wir orientieren uns neben den Favoritenpunkten oftmals auch nur an das Listing, um zu entscheiden ob der Cache für uns interessant wirkt oder nicht. Letztendlich sind auch die Logbilder von den Suchvorgängern ein entscheidendes Kriterium, den Cache zu besuchen.
Ich würde keinen von beiden suchen. 🙂
Listing A spricht mich nicht an und Listing B lässt sich wahrscheinlich nicht gut ausdrucken wegen des riesigen Bildes, was ja auch auf dem GPS-Gerät nicht sichtbar ist. Wenn das Bild dann noch irgendeinen Hinweis zum Finden des Caches enthält, was mir ja nicht gleich evident wird, stehe ich dann dumm da. Na gut, ich könnte noch auf dem Smartphone gucken, wenn grade Empfang ist. Ist aber nervig.
Anscheinend cachen alle mittlerweile mit dem Smartphone, so dass nur ich dieses Problem habe.
Für mich ist ein Mittelweg richtig und wichtig: Das Listing muss mich neugierig auf die Loaction machen, aber auch keinen überflüssigen Schnickschnack enthalten. Wenn ich einen Cache nicht finde, nützt mir der Hinweis auf die erste urkundliche Erwähnung des Ortes, wo er liegt, auch herzlich wenig und spannend ist das auch nicht.