Selbstverständlich ist der Besuch der Hauptstadt ein Muss, wenn man Urlaub in der Toskana macht. Nur die größten Kulturbanausen würden Florenz, das als Ausgangspunkt der Frührenaissance gilt, links liegen lassen. Allerdings hatten wir an unserem Besuchstag mit einem Handicap zu kämpfen. Das Thermometer stieg nachmittags bis auf 41 °C!
Anreise
Nachdem wir im Vorfeld unserer Reise einiges über die Parkplatz- und Verkehrssituation in Florenz gelesen und gehört haben, entschieden wir uns mit der Bahn anzureisen. Unser Ferienhaus in der nördlichen Toskana lag nur fünf Gehminuten vom nächsten Bahnhof entfernt, was uns die Entscheidung pro Bahn noch erleichterte. Mit einem Umstieg in Pisa waren wir nach 1:30 Stunden am Hauptbahnhof in Florenz. Die Kosten sind verglichen mit Deutschland preiswert. Für eine Hin- und Rückfahrt in die 120 km entfernte Metropole haben wir 18 Euro bezahlt. Tickets können bequem online gebucht und z. B. als eTicket auf dem Mobiltelefon gespeichert werden.
In der Altstadt
Trotz der anstrengenden Hitze hat sich der Besuch gelohnt. Florenz ist absolut sehenswert und sehr schön. Vom Bahnhof führte uns unsere Route fast direkt zur zentralen Sehenswürdigkeit der Stadt – der Kathedrale di Santa Maria del Fiore. Vorher mussten die Fußballfans unter uns noch in den Fanshop des AC Florenz. Nach dem Besuch bei der „Fiorentina“ standen wir dann aber vor der gewaltigen Kirche. Bezogen auf die Länge des Längsschiffes, gibt es im Christentum nur drei Kathedralen, die größer sind. Mit dem Petersdom (Rom) und der Kathedrale von Mailand stehen zwei ebenfalls in Italien. Die dritte ist die St. Paul’s Cathedral in London. Gerne hätten wir uns auch das Innere der Kirche angesehen. Die Ausmalung der gigantischen Kuppel, die Uhr von Paolo Uccello, usw., aber die Besucherschlange am Eingang war an diesem Vormittag bereits mehrere hundert Meter (!) lang. Ein stundenlanges Anstehen in der brütenden Hitze wollten wir uns dann doch ersparen.
Über den Piazza della Repubblica arbeiteten wir uns langsam nach Süden zum Fluss Arno vor. Immer wieder machten wir kurze Abstecher in Geschäfte. Nicht nur aus Interesse an den Waren, sondern auch, um in den klimatisierten Läden für ein paar Minuten den drückenden Temperaturen zu entgehen. Unser nächstes Ziel war die Ponte Vecchio. Die älteste Brücke von Florenz (Fertigstellung in 1345) gilt als eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt. An den Seiten des Bauwerks befinden sich aneinandergereiht kleine Läden, sodass man gar nicht den Eindruck hat eine Brücke, sondern eher eine Gasse zu begehen. Einzig in der Brückenmitte hat man einen Ausblick auf den Fluss.
Von der Ponte Vecchio zogen wir weiter zum Piazza della Signoria. Auf dem schönen Platz kann man u.a. eine Nachbildung der berühmten Davidstatue von Michelangelo besichtigen. Das Original steht, ein paar Häuserblocks weiter nördlich, in der Galleria dell’Accademica und gilt als bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte. Anschließend streiften wir noch durch viele kleine Gassen zurück Richtung Bahnhof. Als Abschluss wollten wir noch die große Markthalle Mercato di San Lorenzo aufsuchen, die aber leider just im Moment unserer Ankunft schloss.
Fazit
Florenz muss man besuchen! Die Stadt ist zwar von Touristen überlaufen, aber es gibt so viel zu sehen und zu erleben, dass man einfach für ein paar Stunden darüber hinwegsehen sollte. Florenz bietet so viele historische Kunst- und Bauwerke, dass man den Eindruck hat, sich in einem riesigen Freiluftmuseum zu befinden. Und wenn man von dem Trubel eine Pause benötigt, ist ein leckerer Espresso oder Cappuccino in einem der vielen Straßencafés immer eine gute Idee.
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