Mittlerweile ist schon wieder mehr als ein Jahr vergangen, seitdem Groundspeak den Health Score für Geocaches eingeführt hat. Ich werde an die Existenz dieses, über einen bestimmten Algorithmus berechneten, Gesundheitszustandes immer wieder in unregelmäßigen Abständen erinnert. Nämlich dann, wenn wieder einmal ein Reviewer zur Sense greift und auf einen Schwung gleich mehrere stiefmütterlich behandelte Caches ins Archiv schickt. Wer von Euch entsprechende Notifications geschaltet hat, wird dieses Vorgehen sicherlich kennen.
Mich brachten diese Nachrichten vor einiger Zeit zu folgenden Fragen. Wie viele Caches werden eigentlich in einem definierten Gebiet, in einem bestimmten Zeitraum archiviert? Werden sie überwiegend von Reviewern archiviert (Stichwort: Health Score) oder von den jeweiligen Ownern? Und ergänzend dazu, warum werden Caches archiviert?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, habe ich für das erste Drittel des Jahres (1. Januar bis 30. April 2018) in meiner Homezone (Radius 30 km) entsprechende Daten gesammelt und ausgewertet. Als erstes wollte ich wissen, wie das Verhältnis von neuen zu archivierten Caches ist. Im o.g. Zeitraum erblickten 142* neue Icons das Licht der Geo-Welt. Demgegenüber wurden 191 Dosen zu den Akten gelegt, was einem Wachstumsfaktor von 0,74 entspricht. Als erste Erkenntnis folgt also: meine Homezone schrumpft!**
Die Aufschlüsselung nach Cachetypen (siehe Grafik links) bringt keine großen Überraschungen mit sich. Mehr als 3/4 aller Neuveröffentlichungen sind Tradis, weit abgeschlagen folgen die Mysterys auf Platz zwei. Neue Multis kommen auf einen Anteil von 4%, mit mehr hätte ich hier auch nicht gerechnet.
Nun komme ich aber zu den archivierten Caches. Durch die Massenabschüsse der Reviewer war mein subjektiver Eindruck, dass mindestens die Hälfte der Geoleichen Zwangsarchivierungen sind. Der Grafik unten links ist jedoch zu entnehmen, dass dem nicht so ist. Etwa 70% der Listings wurden tatsächlich durch die Owner ins Jenseits befördert. Diesbezüglich habe ich abschließend versucht, jeder Archivierung einen Grund zuzuordnen. Ich habe dafür acht “Schubladen” definiert und die Archivierungslogs entsprechend einsortiert. Demnach ergibt sich das Bild in der Grafik unten rechts.
Fast jeder zweite Cache wurde von den Besitzern aufgegeben, weil eine Wartung anstand, auf die durch ein entsprechendes Log hingewiesen wurde (NM oder NA). Wenn man so will, kann man einen schwer zu quantifizierenden Teil dieser Archivierungen als indirekte Auswirkung des Health Scores bezeichnen, da die Owner der Zwangslöschung zuvor gekommen sind.
Fast jeder fünfte Cache wurde von der Karte genommen, weil sich bei einer Dose oder bei einer Station die Umgebung nachhaltig geändert hat. Hierunter fallen z.B. Sturmschäden, Absperrungen, Einzäunungen, usw. Ebenfalls bei etwa 20% liegt der Anteil, bei dem die Owner ihren Cache ohne die Angabe von Gründen in die ewigen Jagdgründe geschickt haben. In 8% der Fälle ist der Owner nach eigenen Angaben nicht mehr aktiv oder wird in Zukunft nicht mehr aktiv sein. Der Anteil von Vandalismus ist erfreulicherweise mit 7% recht gering. Die übrigen Kategorien fallen nicht ins Gewicht, und sind daher zu vernachlässigen.
Fazit:
Ich wollte einmal wissen, wie sich die thematisierten Verhältnisse in meiner Homezone darstellen. Weiterhin sammeln und betrachten werde diese Daten nicht. Denn diese Statistik ist am Ende des Tages genauso (un)interessant wie Fundzahlen, Grids und Abzeichen.
* Events sind hier, wie auch bei den Archivierungen nicht einbezogen***
** Ich hatte mal die Hoffnung, dass es so etwas wie ein “Gesundschrumpfen” geben könnte. Inzwischen habe ich da jedoch so meine Zweifel
*** wahrscheinlich wären die Zahlen sonst vierstellig
Bei uns wird gefühlt mehr zwangsarchiviert, aber ich mag mich auch irren. Auf jeden Falle eine sehr gute Aufbereitung 🙂
Das Gesundschrumpfen fällt aber wohl überall aus, es bleibt halt oft nur der Bodensatz bestehen