Ob Sport treiben systemrelevant ist, darüber lässt sich streiten. Ohne Sport auszukommen, ist für viele Aktive – und dazu zähle ich mich auch – allerdings unvorstellbar. Wegen der Corona-Pandemie mussten wir in den letzten Wochen auf viele Aktivitäten verzichten. Nicht nur der Profi-Fußball wurde ausgeknockt, auch der Vereinsbetrieb im Breitensport wurde nahezu komplett herunter gefahren. Fußball, Tennis, sämtlich Hallensportarten, Fitness im Studio, auf alles mussten wir verzichten.
Unter die Zwangsschließung fielen auch die Kletteranlagen, und demzufolge hatte ich seit Mitte März nicht mehr gegen die Schwerkraft gekämpft. Mit den Lockerungen vom 9. Mai war es dann in Niedersachsen endlich soweit. Man durfte wieder klettern! Zwar sind Boulder- und Kletterhallen nach wie vor geschlossen, aber die Außenanlagen sind unter strengen Hygieneauflagen wieder freigegeben.
Mit starker Bewölkung, frischem Wind und recht kühlen Temperaturen waren die äußeren Bedingungen letzte Woche zwar nicht ideal, aber ich musste unbedingt los. Der Spaßfaktor war enorm, aber nach neun Wochen Kletterpause dauerte es nicht lange bis mein Körper rebellierte. Viel schneller als gewohnt waren die Unterarme dick und ich fühlte mich in der Wand wie ein nasser Sack. Der Muskelkater am nächsten Tag war ein weiteres Zeichen, dass meine Schulter- und Armmuskulatur träge und faul geworden ist. Aber wenn es nun wieder regelmäßig in die Höhe geht, wird das schnell besser. Hoffen wir, dass sich die Infektionszahlen weiterhin positiv entwickeln und keine neuerlichen Einschränkungen notwendig werden.