Ein solches oder ein ähnliches Statement wie die Überschrift dieses Artikels haben sicher viele von Euch schon in Online-Logbüchern von Caches gelesen, die schon lange Zeit nicht mehr gefunden wurden. Ein Fund bei einem solchen einsam gewordenen Cache ist für einige Geocacher (und da nehme ich mich nicht aus) etwas Besonderes. Der Anteil der Geocaches, die bei Groundspeak gelistet sind und seit mehr als einem Jahr nicht mehr gefunden wurden, liegt in meiner erweiterten Homezone bei etwa 2%. Nach meiner Erfahrung beschränken sich diese Art von Dosen im Wesentlichen auf folgende Eigenschaften:
- Es ist eine besonders schwierige Technik – welcher Art auch immer – notwendig, um an die Dose zu kommen
- Es handelt sich um einen Mystery mit einem äußerst schweren Rätsel, welches wahrscheinlich noch nicht “geleakt” wurde
Multis mit relativ vielen Stationen und/oder langer Wegstrecke ohne Beifang in der Nähe werden zwar insgesamt weniger gefunden (Stichwort: Der Multifluch), fallen aber seltener in die Kategorie der “einsam gewordenen Caches”, weil man sie ja theoretisch “einfach nur machen” muss.
Letztens habe ich an dieser Stelle über meine ersten Erfahrungen bei Opencaching berichtet und habe seitdem weitere Praxis auf dieser Plattform gesammelt. Unter anderem habe ich festgestellt, dass Caches, die seit langer Zeit nicht mehr gefunden wurden, bei Opencaching gar nicht selten sind. Nein, sie sind durch das Attribut “OC-Only” fast an der Tagesordnung, und in den meisten Fällen handelt es sich nicht einmal um besonders schwere Rätsel oder sonstige Herausforderungen. Viele dieser einsam gewordenen Caches sind dort gewöhnliche Tradis bzw. “normale Caches”, wie sie bei OC bezeichnet werden. Ich muss zugeben, mich reizen Dosen, die seit ein, zwei, drei oder noch mehr Jahren niemand mehr aus ihrem Versteck geholt hat. Ich finde bei solchen Caches geht das Spiel wieder ein wenig mehr in die Richtung der “echten” Schatzsuche. Ist der Behälter noch da? Kann ich ihn finden? Wie ist sein Zustand und wie ist der Zustand der Umgebung? Denn wie sich die Vegetation verändert, kann man häufig erfahren, wenn man die aktuelle Situation mit alten Spoilerfotos vergleicht.
Auf solche Fragen Antworten zu finden, erachte ich als ziemlich spannend und dafür bietet Opencaching derzeit recht gute Rahmenbedingungen. Keine Frage, Opencaching hat seine Nachteile*, aber je mehr ich mich mit dieser Plattform beschäftige, desto sympathischer wird sie mir. Die weitere Entwicklung dort werde ich mit Interesse verfolgen.
* aber die hat Groundspeak auch und nicht zu knapp