Northern Cape ist die größte Provinz in Südafrika. Sie liegt im Nordwesten und nimmt fast ein Drittel der Gesamtfläche des Landes ein. Zugleich ist diese Region aber auch die am dünnsten besiedelte. Mit Kimberley und Upington gibt es gerade einmal zwei Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern. Auf dem Satellitenbild erscheint die Region ziemlich trostlos. Die typische rotbraune Färbung der Kalahari, deren südliche Ausläufer bis nach Südafrika hineinreichen, bestimmt das Bild. Einzig der Flusslauf des Oranje bildet einen schlangenähnlichen grünen Kontrast. Mit mehr als 2160 km Länge ist der Oranje nach dem Sambesi der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika und durchzieht dieses wie eine Lebensader. An seinen Ufern gedeihen Getreide und insbesondere Weintrauben. Südafrika ist der weltweit größte Exporteur von Rosinen und bekannt für seine Weine.
Die Wege im Northern Cape sind weit. Zwischen zwei Ortschaften liegen nicht selten mehr als 100 Kilometer und auch Geocaches sind ebenso rar. Doch so karg die Provinz auch scheint, so hat auch sie einige Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten zu bieten. In der Kleinstadt Kuruman entspringt das Eye of Kuruman, die größte natürliche Quelle auf der Südhalbkugel. In der Nähe von Upington befindet sich das Khi Solar One, das erste Solarkraftwerk Afrikas. Sein über 200 Meter hoher Turm bündelt das reichlich vorhandene Sonnenlicht von über 4000 Heliostaten und ist so ein leuchtend heller Blickfang in der gesamten Umgebung.
Weiterhin besitzt der Flughafen von Upington die längste Landebahn eines zivilen Flughafens auf der Südhalbkugel. Mit 4900 Metern wäre sie lang genug, dass dort sogar ein Space Shuttle landen könnte.
Weiterhin ist natürlich die Kalahari selbst zu nennen, die mit ihrer unendlich scheinenden Weite beeindruckt und im äußersten Norden der Provinz Northern Cape grenzübergreifend mit Botswana den Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark beheimatet.
Die Augrabies Falls – tosend, wild und faszinierend
Etwa 120 km westlich der Stadt Upington, hat der Oranje die wohl schönste und spektakulärste geologische Sehenswürdigkeit der Region geschaffen. Mit einem ohrenbetäubenden Tosen stürzt der Fluss dort mehr als 50 Meter in die Tiefe.
In der Folge dieser Wasserfälle, der Augrabies Falls, hat der Fluss den Fels erodiert und eine 18 km lange und bis zu 200 Meter tiefe Schlucht hinterlassen. Der Augrabies Nationalpark bietet ein gut ausgebautes Wegenetz, welches zu kurzen oder auch längeren Wanderungen einlädt. An den Wegen suchen Geckos die Sonne und zutraulich wirkende Kliffschliefer den Schatten. Natürlich befinden sich an dieser attraktiven Location auch einige Geocaches. Zum Beispiel der Earthcache GC2B0AP oder der Tradi GC70P56, bei dessen Suche ich in diesem Jahr leider kein Glück hatte. Aber der Besuch der beeindruckenden Wasserfälle hat sich wieder sehr gelohnt.
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