Vor einigen Tagen haben wir nach längerer Zeit mal wieder ein Wochenende in Berlin verbracht. Da unser Entschluss für den Besuch ziemlich spontan kam, hatten wir kein bestimmtes Programm. Wir wollten einfach nur ein wenig bummeln, shoppen und andere Eindrücke sammeln. Also einfach mal wieder “rauskommen”.
Bisher haben wir uns auf Städtetrips immer per S- und U-Bahn fortbewegt. Auch in Berlin war das sonst immer unsere Wahl. Diesmal wählten wir allerdings ein anderes Fortbewegungsmittel – das Fahrrad. Der Gedanke, womöglich volle U-Bahnzüge benutzen zu müssen, war uns in Zeiten der Corona-Pandemie nicht so ganz geheuer. Daher entschieden wir uns für Bikesharing und den Anbieter Nextbike.
Wie funktioniert Bikesharing?
Für das Ausleihen von Fahrrädern braucht man (natürlich) eine entsprechende App. Die Registrierung kann direkt mit der App erfolgen. Alternativ geht das auch am PC, am Ausleihterminal oder per Telefon. Bei der Telefonvariante wird dann jedoch eine Servicegebühr von 3 Euro erhoben. Nach Wahl der bevorzugten Zahlungsmethode (z.B. PayPal oder Bankeinzug) kann die Ausleihe starten.
In der App werden die Ausleihstationen sowie auch einzeln abgestellte Räder grafisch auf einer Karte angezeigt (siehe Bild links). Der Ausleihprozess ist wirklich unkompliziert. Entweder man scannt mit der App einen QR-Code, oder man gibt die Nummer des jeweiligen Rades manuell ein. Nach Empfang einer PIN wird diese in ein Bedienelement eingegeben. Danach lässt sich das Schloss öffnen und die Fahrt kann losgehen. Das Netz von Nextbike ist in Berlin ziemlich engmaschig, so dass für uns keine langen Fußmärsche erforderlich waren, um Fahrräder wieder abzugeben oder die nächsten auszuleihen.
Unsere Tour durch Berlin
Unsere Erkundungstour starteten wir wenige Meter von unserem Hotel entfernt im Stadtteil Friedrichshain, unweit von der East Side Gallery. Über den Alexanderplatz, die Leipziger Straße und den Potsdamer Platz gelangten wir zur Kurfürstenstraße. Weiter über den Zoologischen Garten landeten wir schließlich auf dem Kurfürstendamm. In der Mommsenstraße gaben wir unsere Räder zurück und verbrachten einige Zeit beim Shoppen und Kaffee trinken.
Als wir am späten Nachmittag zurück ins Hotel wollten, liehen wir uns Fahrräder an einer Station in der Nähe des U-Bahnhofes Wittenbergplatz. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher durch das Botschaftsviertel und zum Reichstag. Anschließend fuhren wir durch das Brandenburger Tor und “Unter den Linden” langsam zurück Richtung Ostbahnhof nach Friedrichshain. Mit einem Spaziergang entlang der East Side Gallery und der Spree ließen wir den Tag dann langsam ausklingen.
Berlin mit dem Fahrrad – lohnt es sich?
Ja und Nein! Was die Kosten angeht, hat es sich für uns nicht gelohnt. Die Ausleihe kostet pro Rad für die ersten 30 Minuten einen Euro. Für jede weitere 30 Minuten kommen jeweils 1,50 Euro dazu. Für unsere Fahrten brauchten wir mit einigen kurzen Zwischenstopps etwas mehr als eine Stunde. Somit zahlten wir pro Rad 4 Euro. Hin und zurück kamen wir für 4 Personen auf einen Betrag von 32 Euro. Ein Gruppenticket für die S- und U-Bahn hätte uns für einen Tag nur 19,90 Euro gekostet.
Allerdings kompensieren die Vorteile ganz klar die Mehrkosten. Auf zwei Rädern ist man super flexibel. Man kann anhalten wo man will, man kann hinfahren wo man will. So nah und intensiv wie auf dem Fahrrad kommt man Berlin sonst mit kaum einem anderen Verkehrsmittel, noch dazu völlig CO2-neutral. Wir werden uns auf diese Weise bestimmt einmal wieder in einer Großstadt bewegen und können auf jeden Fall empfehlen, Berlin mit dem Fahrrad zu erkunden.