Wie schon 2023 zum Boxing Day als auch im November 2024, wo es u.a. an die AnfieldRoad nach Liverpool ging, zog es uns im Oktober 2025 erneut zum Fußball nach Großbritanien. Zunächst begleiteten wir unsere Nationalmannschaft zum WM-Qualifikationsspiel auf die Irische Insel. Gegner war am 13. Oktober in Belfast die Auswahl von Nordirland.
Wir landeten am späten Sonntagabend auf dem internationalen Flughafen von Belfast. Um unsere Unterkunft in der Stadt zu erreichen, wollten wir eigentlich den Transferbus nehmen. Wir mussten allerdings feststellen, dass dieser sonntags nicht fährt. So blieb uns die Fahrt mit einem Taxi. Wir fanden noch zwei weitere Interessenten, so dass wir uns die teure Fahrt zumindest teilen konnten.
Der Anstoß des Fußballspiels war am Abend des nächsten Tages angesetzt. Wir hatten also tagsüber Zeit Belfast zu erkunden und starteten erst einmal mit einem typisch britischen Frühstück. Es gab Ei, Bohnen, Champignons, gegrillte Tomaten und dazu einen guten Kaffee. Danach zogen wir zu Fuß durch das Cathedral Quarter, dem historischen und lebhaften Viertel rund um die St. Anne’s Cathedral im Zentrum von Belfast.
Anschließend mieteten wir uns Fahrräder, radelten in den westlichen Teil der Stadt und widmeten uns der Nordirischen Geschichte. Noch heute existiert die “Peace Wall”, eine Barriere welche ab 1969 nach Ausbruch des Nordirlandkonfliktes entstand. Die Barriere trennt die Wohnsiedlungen pro-irischer Republikaner und pro-britischen Unionisten. Der Konflikt ist bis heute ungelöst und u.a. in Form von Gedenkstätten und vieler Murals in Belfast präsent.
Belfast gilt überhaupt als Hauptstadt der Murals. Entlang der Falls Road sind besonders viele dieser kunstvollen Wandmalereien zu bewundern.
Unser letztes Ziel vor dem Fußballspiel war das Titanic Quarter, benannt nach dem berühmten Passagierdampfer. Die Titanic wurde seinerzeit in den Docks von Belfast gebaut und ist dort vom Stapel gelaufen. Das Titanic Museum bildet heute das Zentrum dieses Stadtviertels. Das Museumsgebäude wurde themenbezogen entworfen und ist interessant anzusehen. Je nach Perspektive sieht es aus wie der Bug eines Schiffes oder es gleicht einem Eisberg.
Am frühen Abend besuchten wir noch einen Pub im Cathedral Quarter und machten uns dann auf den Weg zum Windsor Park, dem Stadion in dem das nordirische Nationalteam seine Länderspiele austrägt. Der Windsor Park fasst nur etwa 18000 Zuschauer, aber das Stadion ist sehr stimmungsvoll. Die Nordiren unterstützen ihre Mannschaft traditionell leidenschaftlich. An diesem Abend behielt die deutsche Auswahl allerdings mit 1:0 etwas glücklich die Oberhand.
Keine zwei Wochen später stand der nächste Trip an, diesmal auf die britische Insel. Wir hatten Karten für Spiel Manchester United gegen Brighton & Hove Albion, die zu dem Zeitpunkt direkte Tabellennachbarn in der englischen Premier League waren. Wie in Belfast ging es aber zunächst auf Stadtbesichtigungstour in Manchester. Die Temperatur war Ende Oktober zwar ziemlich frisch, aber wir hatten einen strahlend blauen Himmel.
Erst einmal schlenderten wir durch das lebendige Zentrum von Manchester und besuchten einige Sportgeschäfte und Fanshops. An der Kathedrale legte wir eine Pause ein. Es war Zeit für einen Kaffee. Wir mieteten uns Fahrräder, denn das Stadion von United liegt ein gutes Stück außerhalb des Stadtzentrums. Vorher wollten wir uns noch die Salford Quays mit der Millennium Bridge anschauen. Der Radweg dorthin verläuft zu einem Großteil entlang des River Irwell und ist in der Industriemetropole fast schon ein wenig idyllisch.
Das Old Trafford, das Stadion von Manchester United, ist von den Salford Quays fußläufig erreichbar. Wir waren früh dran, so dass wir vor dem Anpfiff noch zwei Pubs in Stadionnähe aufsuchen konnten. Danach ging es hinein in das “Theatre of Dreams”, wie das Stadion auch genannt wird. Nach dem Besuch von Anfield, dem wohl legendärsten Stadion überhaupt, waren wir nun im Old Trafford, das ebenfalls im ganz oberen Regal der Stadien angesiedelt ist was Tradition und Fußballkultur angeht.
Das Spiel hätte besser kaum sein können, ein munterer Kick mit viel Tempo. Die Gäste von der englischen Südküste spielten guten Fußball, machten aber zu viele Fehler. Dadurch sahen wir satte sechs Tore, United gewann am Ende mit 4:2.
Belfast und Manchester sind zwei völlig unterschiedliche Städte. Die Fußballevents waren beide klasse. Was die Stadt an sich angeht, hat mir Belfast sehr gut gefallen. Die Street Arts mit geschichtlichem Hintergrund, die unterschiedlichen Stadtviertel und die netten Menschen haben absolut überzeugt. Ich bin selbst schon gespannt wohin unser nächster Fußballtrip geht.
























